ORKUS 10/2003
Gravity

Die polnische Synth Pop-Band Common Dream legt mit "Gravity" ihr Debutalbum vor. Und was für eins! Die zwei jahre Arbeit, die die Jungs in ihr Erstlingswerk investierten, haben sich gelohnt. Ganz im Stile ihrer bekannten Kollegen von Camouflage, New Order, Depeche Mode oder Mesh liefern die drei Synth Pop-Klänge vom Feinsten ab. Die Songs klingen nicht nur durch die Bank weg schön, was nicht zuletzt der markanten Stimme Konrads und den perfekten Arrangements zu verdanken ist, sie wirken trotz aller Vergleiche zu den genannten Genre-Vertretern auch stilistisch eigenständig und keineswegs epigonal. Tracks wie das bereits mit einer Single-Auskopplung bedachte "Someone Could" sind einfach Pop-Perlen allererster Güte. Das ganze Album klingt harmonisch ausgewogen, mit clubtauglichen, tanzbaren Stücken, die dank Melodienvielfalt sowohl ins Ohr als auch ins Bein gehen und sich zudem durch eine gewisse Melancholie auszeichnen. So wechseln sich schnellere Nummern wie "Save Me" mit langsameren wie "First And Last" ab. Alles klingt jedoch, und das ist die wahre Leistung des Trios, die Common Dream von der Masse der Klone wohltuend abhebt, trotz Achtziger-Reminiszenzen zeitgemäß und modern. In diese CD sollte jeder hineinhören, der sich für elektronische Musik im Stile der genannten Gruppen erwärmen kann, was wohl so einige sein dürften. Und wenn die Formation sich mit dem Nachfolgealbum noch steigern kann - wer weiß, vielleicht schaffen die polen dann auch den Sprung in die erste Reihe. Zumindest sind es diese Talente wert, weiter beobachtet zu werden. Uneingeschränkte Kaufempfehlung.

(10 von 10 Punkten) Steve Palaser