Gravity
Ei, was
schallt denn da über die Oder herüber? Dass der Synthiepop gerade im Osten
in hohem Kurs steht, ist nichts Neues - und die polnische Band Common
Dream legt davon ein überzeugendes Zeugnis ab. "Gravity" heißt
das feine Debüt, das gleich durch eine ganze Reihe von Underground-Stilen
wirbelt. Manchmal werden die zarten Keyboard-Melodien durch wohl platzierte
Gitarreneinsätzeverstört, ein andernmal türmen sich finstere Sound-Kaskaden
vor dem meist sehr harmonischen Gesang auf. Doch in erster Linie reihen
sich hier wunderschöne Popsongs aneinander, die aber stets eine kleine
Träne im Augenwinkel halten. Genannt sei nur das herzzerreißende "Read
The Thoughts", das in seiner melancholischen Wucht Cures "Disintegration"
aufgreift. Ebenso gelungen ist das Stück "Someone Could", ein
atmosphärischer Popsong, der auf der gleichnamigen Maxi-CD besonders facettenreich
erscheint. An ganzen sieben Versionen haben unter anderem Obsc(y)re, Colony
5 und No Comment ihre Spuren hinterlassen. Und auch hier verweist das
Trio auf jenen Einfluss, der ihre Musik die emotionale Note gibt. Cure-Fans
dürfen einmal mehr gespannt sein. Klee
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